Die lustigen Luftballons vor der altehrwürdigen Kulisse der Aegidienkirche in Hannover zauberten an diesem Tag ein etwas nachdenkliches Lächeln auf meine Lippen.
1943 wurde die Aegidienkirche durch die Bomben des zweiten Weltkrieges stark zerstört. Übrig blieben nur der Turm und ihre Außenmauern. Das aus dem Mittelalter stammende Gotteshaus ist heute ein Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt. 1985 schenkte die Partnerstadt Hiroshima Hannover eine Friedensglocke, die seitdem im Turmeingang hängt. Die fehlende Turmspitze wurde durch eine 15 Meter hohe Stahlkonstruktion mit 25 Glocken ersetzt. Dreimal täglich erklingt ihr prägnantes Glockenspiel.
Im Innenraum auf einem Steinboden erinnert eine weiß gezackte Schattenlinie der Künstlerin Dorothee von Windheim an „die Nähe von Tod und Leben, von Licht und Schatten an diesem besonderen Ort der Erinnerung“.
Es ist der Schattenwurf der mit Efeu bewachsenen südlichen Mauern der Ruine zu einem „bestimmten Zeitpunkt“, der Zeitpunkt der Atombombenexplosion in Hiroshima. Er jährt sich am 06.08.2015 gegen 8.15 Uhr japanischer Ortszeit zum 70. Mal. In Hannover wird anlässlich des Jahrestags ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm stattfinden. Mehr Infos unter http://www.hannover-hiroshima.de.