Der Wetterbericht hatte für früh morgens Nebel angesagt. Ein Blick aus meinem Fenster verriet mir, es stimmte. Ich beeilte mich, denn auf keinen Fall wollte ich dieses für Hannovers Innenstadt eher seltene Ereignis verpassen. Mein Ziel stand fest: eine Runde durch die Eilenriede.
Ich lief die Lister Meile entlang. Nur schemenhaft waren die wunderschönen Fassaden der Altbauten aus der Gründerzeit zu erkennen. Die vertrauten Plätze, die ich querte, erschienen mir fremd. Ich erreichte den Lister Platz.
Die Sicht auf die Bödekerstraße verlor sich nach nur 100 Metern. Dann verschluckte eine weiße Wand die hell leuchtenden Scheinwerfer der zahlreichen Autos. Es war 8.00 Uhr, Rush Hour. Ich lief weiter und passierte die Markuskirche.
Das Mosaik, ein Geschenk von Kaiser Wilhelm II., ließ dem Nebel zum Trotz den auferstandenen Weltenherrscher Christus in sattem Blau und Gold erstrahlen. Die 70 Meter hohe Kirchturmspitze dagegen verlor sich im weißen Himmelreich. Nur wenige Schritte weiter erreichte ich den Rand der Eilenriede. Noch erschien das Laub der Bäume fahl.
Ich betrat den dunklen Wald und atmete die kühle Luft ein. Feucht, modrig, es duftete nach Herbst. Der Weg vor mir war bedeckt vom gelben Laub des Spitzahorns und den orangefarbenen Blätter der Buchen. Beide Baumarten sind neben den Eichen und den auf die trockenen Standorte zurückgedrängten Kiefern die häufigsten Baumarten im Stadtwald.
Kurz bevor der Zebrastreifen über die Bernadotte-Alle führt, erreichte ich das seinbockähnliche Fabeltier von Ludwig Vierthaler. Ursprünglich aus dem Jahr 1931 fiel es dem Krieg zum Opfer und wurde daher 1951 neu gegeossen.
Mit jedem Schritt, den ich in den Wald vordrang, wurde es nun heller. Ich blieb stehen. Das war der Moment, auf den ich gewartet hatte. Der Augenblick, in dem die Kraft der Sonnenstrahlen stark genug waren, um den Nebel als riesigen Diffusor über den Wald zu legen. Ich blickte in das bunte Laub um mich herum. Immer stärker und stärker fingen die Blätter an zu leuchten.
Die Eilenriede, was für ein wunderschöner Wald mitten im Herzen von Hannover. Dafür liebe ich meine Stadt!
So neblig war es die ganze vergangene Woche auch im Teufelsmoor. Heute scheint die Sonne und ich bereue, den Sonnenaufgang verschlafen zu haben. Einen sonnigen Sonntag wünsche ich Dir
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Das wünsche ich Dir auch!
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Traumhafte Eilenriede-Bilder!!!
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Danke Daniel 🙂
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