Gebannt starrte ich durch den Sucher meiner Kamera. Schon eine ganze Weile beobachtete ich den Falkner, der vor der herrlichen Weite der Berglandschaft stand. Auf seinem linken Arm hielt er einen prächtigen Weißkopfseeadler.
Nervös um sich blickend wippte der Vogel auf und ab und spreizte seine Flügel. Der Falkner stand still, der Blick fest auf seinen Schützling gerichtet. Nichts lenkte ihn ab in diesem Moment. Versunken, intim, ein Zwiegespräch zwischen Mensch und Tier. Ein prüfender Blick, einige gemurmelte Worte und dann griff der Falkner dem Tier an die Brust.

Mir stockte der Atem. Was wird passieren?
Ein ungefragter Griff ins Gefieder kann ziemlich schnell mit blutigen Fingern enden. VogelkennerInnen wissen das. Es braucht viel Geduld und Sensibilität, um zu erreichen, dass ein Vogel so viel Nähe zulässt. Weiterlesen „Zwiegespräch auf der Kasselburg“